Bereits im Jahr 2030 sind mehr als ein Drittel der deutschen
Bevölkerung über 75 Jahre alt. Diese demographische Umwälzung stellt für die
derzeitige Medizin eine Herausforderung und eine Verpflichtung dar. Dieser
Herausforderung, speziell den betagten und hochbetagten Kranken gerecht zu
werden, haben wir uns in der Geriatrie gestellt.
Das Besondere bei der Behandlung des älteren Menschen
besteht darin, dass er meistens an mehreren Krankheiten gleichzeitig leidet,
die sich zum Teil auch gegenseitig beeinflussen. Außerdem setzt der
Gesundungsprozess verzögert ein und dauert länger als bei jüngeren Menschen.
Die herkömmliche, auf ein einzelnes Organ bezogene medizinische
Betrachtungsweise ist deshalb für den älteren Menschen unzureichend. Sie lässt
die Folgen einer Krankheit außer Acht. Insbesondere die Krankheitsfolgen aber
greifen in Ihr Alltagsleben oder das Ihres Angehörigen entscheidend ein und
bedrohen die Selbstständigkeit. Diese Selbstständigkeit gilt es aber mit allen
Mitteln zu erhalten.
Die
Geriatrie gewinnt im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen oder akut/ chronischen
physischen Störungen an Bedeutung. Im Umgang mit diesen Erkrankungen und
Problemfeldern bedarf es einer "Medizin mit Fingerspitzengefühl" und neben
einer fundierten Ausbildung viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen bei der Diagnostik
und Therapie dieser Patientengruppe. In der Therapie arbeiten unsere Ärzte eng
mit den weiteren Fachkräften des therapeutischen Teams zusammen.
Ziel der geriatrischen Therapie ist eine möglichst lang
andauernde gesundheitliche Stabilität - und weiterhin möglichst vielen
Patienten trotz chronischer Krankheit ein weitgehend selbstständiges Leben in
ihrer Umgebung zu ermöglichen. Dies steigert die individuelle Lebensqualität
und kann zudem eine deutliche Kostenersparnis für die Gesamtheit bedeuten.
Die
Abteilung verfügt über 30 Betten und besonders geschultes geriatrisches
Fachpersonal - dadurch wird gewährleistet, dass wir unsere Patienten jederzeit
nach aktuellsten medizinischen und pflegerischen Standards versorgen können.
Wir
nehmen an der Zertifikation "Qualitätssiegel Geriatrie für Akutklinken" teil.
In diesem Rahmen wurden wir 2012 zum ersten Mal zertifiziert, die Rezertifizierung
erfolgte 2013.
Neue Therapieformen
Wir greifen bei der Behandlung unserer Patienten auf neue, alternative Therapiemethoden, wie die tiergestützte Therapie oder die Musiktherapie, zurück.
Ein Video zur neuen Musiktherapie finden Sie hier.
Der durchschnittliche Aufenthalt ist heutzutage deutlich
kürzer als noch vor wenigen Jahren. Selbst geriatrische Patienten werden bei
uns selten länger als 14 Tage stationär behandelt. Uns ist bewusst, dass eine
Entlassung aus dem Krankenhaus einige organisatorische Probleme mit sich
bringt. Allerdings hängt die Dauer des Aufenthalts allein von dem
gesundheitlichen Zustand des Patienten ab. Deshalb macht sich unser Team
gemeinsam mit Ihnen schon von Anfang an Gedanken darüber, wie es für Sie nach
dem Krankenhaus weitergeht. Bitte nehmen Sie und Ihre Angehörigen deshalb
unbedingt schon in den ersten Tagen Kontakt mit dem behandelnden Arzt auf.
Termine mit behandelnden Ärzten: Sekretariat: +49 228 508-1221
Nicht selten sind Patienten durch eine Erkrankung geschwächt
und können sich nicht selbst Zuhause versorgen. Dadurch ist eine Entlassung mit
vielen organisatorischen Überlegungen verbunden.
Bei einer Entlassung nach Hause unterstützt Sie unsere
Überleitungsschwester: Frau Lenz: +49 228 508-1411.
Beratung/ Organisation von
Bei einer Entlassung in ein Heim, in Kurzzeitpflege oder Reha berät Sie unser Sozialdienst: Herr Corrales: +49 228 508-1435.
Entlassungen finden in der Regel geplant statt (meist vormittags nach dem Frühstück). Dennoch sind Entlassungen an einem Feiertag oder am Wochenende nicht immer zu vermeiden. Wir versorgen Sie bis zum nächsten Werktag mit den nötigen Medikamenten. Wir organisieren, wenn erwünscht, den Transport inklusive Gepäck. Die Patienten werden in Ihre Wohnung begleitet. Die weiterbehandelnden Ärzte/ Kliniken erhalten am Entlassungstag von uns einen Brief, in dem alle wichtigen Informationen aufgeführt sind.
vielen Dank, dass Sie Ihre Patientin/ Ihren Patienten in unserer geriatrischen Abteilung behandeln lassen möchten!
Die Einweisung in die Akutmedizin durch den Hausarzt erfolgt mit dem üblichen Einweisungsschein über die Notaufnahme. Bitte vermerken Sie die Abteilung Geriatrie auf dem Einweisungsformular.
Bei Fragen wenden Sie sich an unser Sekretariat oder an unseren geriatrischen Dienstarzt: Tel. +49 228 508-7227
Die Geriatrie hat zwei unterschiedliche
Behandlungsaufträge. Im Folgenden erhalten Sie einige grundlegenden Informationen über unser Behandlungsangebot.
Als akutmedizinische Abteilung therapieren wir das gesamte
Spektrum der Alterserkrankungen des polymorbiden älteren Patienten. Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen:
Des Weiteren steht das gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum des Gemeinschaftskrankenhauses zur Verfügung.
Das geriatrische Assessment hilft Defizite und Ressourcen zu
erkennen und mündet in einem integrierten Behandlungskonzept. Mit
standardisierten Tests und mit Hilfe der verschiedenen Berufsgruppen des
therapeutischen Teams gelingt es, Krankheit und Krankheitsfolgen auf physischer,
psychischer, sozialer und auch ökonomischer Ebene zu erfassen und zuverlässig
zu beurteilen.
Funktionale
Fähigkeit:
Kognition:
Mobilität:
Emotion:
Schlucken:
Diagnose der Sprachstörung:
Die Geriatrie im GKH verfügt über eine langjährig erfahrenes
Ärzteteam mit folgenden Qualifikationen:
Wir behandeln den
Bei akuten Erkrankungen, die einer hoch spezialisierten
Diagnostik oder Intervention bedürfen (z.B. akute gastroenterologische
interventionspflichtige Erkrankungen, OP pflichtige Karzinome, Chemotherapie,
Intensivtherapie) helfen Ihnen andere Abteilungen des
Gemeinschaftskrankenhauses gerne weiter. Bei Fragen rufen Sie uns bitte an.
Wie die anderen Abteilungen des Hauses behandeln auch wir selbstverständlich nach den aktuellen Erkenntnissen der Medizin. Dazu stehen ein fachärztliches Team und das gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum des Hauses in enger Zusammenarbeit zur Verfügung.
Unsere Ärzte nehmen regelmäßig an abteilungsinternen und
übergreifenden Fortbildungen teil. Wir nehmen an internen (hauseigenes Qualitätsmanagement) und
externen Qualitätssicherungsmaßnahmen (KTQ, pCC, ...) teil. Unsere geriatrischen Fortbildungen sind von der Ärztekammer zertifiziert.
Der Chefarzt und ein Oberarzt sind Lehrbeauftragte für
Geriatrie der Universität Bonn.
Wir übernehmen Patienten aus anderen Abteilungen/ Kliniken, die eine akute Erkrankung diagnostiziert und anbehandelt haben. Oft ist die Erkrankung noch nicht ausgeheilt und muss stationär weiterbehandelt werden. Die Patienten benötigen daher neben der stationären medizinischen auch eine rehabilitative Therapie.
Die geriatrische Frührehabilitation setzt optimalerweise zeitgleich mit der akutmedizinischen Therapie ein oder zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Dies ist damit ein wichtiger Bestandteil unseres therapeutischen Spektrums.
1. Der Patient ist akut erkrankt/ operiert.
Er bedarf weiterhin der akutmedizinischen stationären
Therapie. Die aktuelle Erkrankung muss medizinisch weiter therapiert werden
(z.B. Übernahme von Intensivstation, akuter Schlaganfall / Hirnblutung,
medizinische Therapie nach operativen Maßnahmen, Weiterbehandlung einer
eingeleiteten Therapie, i.v. Therapie...).
2. Der Patient ist nicht rehafähig.
Die Behandlung erfolgt interdisziplinär. Neben der medizinischen Behandlung wird nach Erkrankungsbild und körperlichen Möglichkeit für jeden Patienten ein individueller Therapieplan erstellt.
Das therapeutische und soziale Angebot:
Tagesklinik
Entlassmanagement
Für Informationen über einzelne Patienten nehmen Sie bitte Kontakt mit der Zentrale auf, diese wird Sie zum entsprechenden Ansprechpartner der jeweiligen Fachabteilung weiterleiten.
Tel: 0228 508 0
Folgende Weiterbildungsmöglichkeiten bieten wir in der
Abteilung für Geriatrie an:
Schwerpunkte der Aus- und Weiterbildung bilden unter anderem:
Selbstverständlich arbeiten wir mit einem elektronischen Krankenhausdokumentations- und Auftragssystem, mit dem ebenfalls die elektronische Erstellung der Entlassungsbriefe möglich ist.
Kennzeichnend, und unserem eigenen Anspruch entsprechend, ist eine enge kollegiale und gute Zusammenarbeit aller Berufsgruppen unserer Abteilung (Ärzte, Pflege, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Psychologie, Sozialdienst, Seelsorge).
Zudem ist unser Chefarzt Herr Otten Lehrbeauftragter für Geriatrie der Universität Bonn.
Sprechstunde nach Vereinbarung